Freitag, 18. September 2009
Frau Storck und das Altpapier
Meine Nachbarin Frau Storck hat nach kurzer Recherche entdeckt, dass ich die Altpapiertonne zu früh zu voll gemacht habe. Jetzt hätte sie die Möglichkeit gehabt, bei mir zu klingeln und mich freundlich auf diese Tatsache aufmerksam machen. Sie hat den anderen Weg gewählt:

Step 1:
Lauthals mit Blick auf das Bürofenster meiner Freundin auf der Straße schimpfen: "Da langst Du Dir doch an den Kopf, die sind doch völlig bekloppt". Altpapier wieder raus stellen und stehen lassen.

Step 2:
Nachbarin X auf den Tatort aufmerksam machen, Beweismaterial zeigen (mein Nachname steht auf einem Stück Altpapier) und sich nochmal in Rage reden, in der Hoffnung, entsprechende Zustimmung zu erlangen.

Step 3:
Hauseigentümer über die schändliche Straftat informieren. In Kooperation mit Nachbarin X, im Treppenhaus, vor meiner Wohnungstür.

Step 4:
Mir auf der Straße freundlich mitteilen, dass ich den Zustand doch bitte ändere. Ich sage freundlich: mach ich, Frau Storck! Schönen Tag noch!

Step 5:
Hauseigentümer Tatort zeigen und zur Verfassung einer schriftlichen Anordnung animieren, die 16 Stunden nach meiner Straftat im Briefkasten (und dem Kasten der anderen Hausbewohner) lag.

Welch aufregender Tag in einem Haus, dessen Bewohner einen doch sehr beschränkten Mikrokosmos haben, in dem sie für Recht und Ordnung sorgen.

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